Anlegerfalle Werbung

18. Oktober 2017 - 8:32

Die Allianz Lebensversicherung meldet, dass das Flagschiff der renommierten Fondsgesellschaft Carmignac aus dem Fondsuniversum der Allianz verbannt wurde. In neuen Fondspolicen können Kunden somit nicht mehr in den „großen” Carmignac Investissement investieren. Sparer, welche bisher vom Fonds überzeugt waren, werden diesen Schritt kaum nachvollziehen können – er ist jedoch konsequent.
Begründet wird der Rausschmiss durch die Allianz so: „Der Fonds verbucht seit sieben Jahren unterdurchschnittliche Ergebnisse. In seiner Morningstar-Kategorie „Aktien weltweit” befindet er sich durchgängig im letzten Drittel. Die Strategie erscheint auch auf lange Sicht nicht Erfolg versprechend. Insbesondere die Instabilität des Investmentteams lässt uns an einer baldigen Verbesserung zweifeln.”

Ein „stinknormaler” ETF (ebenfalls weltweit anlegend, thesaurierend und EURO-basiert) erzielte über die letzten 7 Jahre in etwa die dreifache Wertentwicklung.

Dies hält Carmignac jedoch nicht davon ab, den Investissement weiterhin als „Bester Aktienfonds Weltweit – 20 Jahre” zu bewerben. Irgendwie muss man die (im Vergleich zum Amundi ETF ) 5-fachen Kosten ja irgendwie rechtfertigen.

Erfahrungsgemäß verstecken sich in vielen Privatanleger-Depots Kostenfresser im Stile eines Investissements. Da finden sich Dachfonds mit laufenden Gesamtkosten (laufende Vergütung des Dachfonds plus versteckte laufende Vergütungen der Subfonds) von gut und gerne 3 bis 4 % pro Jahr und Vermögensverwaltungen der Hausbank, welche wiederum gerne in teure hauseigene Produkte investieren.

Ein praktisches Beispiel (Stand: Oktober 2017): Ein Anleger lässt sich von seiner Sparkasse beraten und zu einer Geldanlage in DEKASTRUKTUR: 3 CHANCEPLUS überreden. Vom Geld des Anlegers zieht das Fondsmanagement des DEKASTRUKTUR satte 2,37 % pro Jahr an laufenden Kosten ab. Der Rest des Geldes kann immerhin für den Anlager arbeiten – mag man meinen. Jedoch investiert das Fondsmanagement des DEKASTRUKTUR nicht in einzelne Aktien, sondern hauptsächlich in teure Fonds – eine der größten Positionen sind bspw. Investments in die hauseigenen Produkte DEKAFONDS – CF und DEKA-EUROPASELECT – CF.  Das Fondsmanagement von DEKAFONDS – CF und DEKA-EUROPASELECT – CF verrechnet wiederum zusätzliche Kosten (ohne Berücksichtigung etwaiger Rabatte) von 1,4 bis 1,5 % pro Jahr (schönes, doppeltes Geschäft für die Sparkasse). Das Geld des Anlegers muss also durch eine ganze Mühle von Kostenfressern. Der Gebührenhunger der Bank ist am Ende gestillt – nun kann das Geld des Anlegers aber auch wirklich für den Anleger arbeiten. Nur muss dieser gebeutelte Anlagebetrag jedes Jahr einen Kostennachteil von 3 bis 4 % aufholen, um überhaupt ein positives Ergebnis zu erzielen.

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