„Von Yale lernen heißt siegen lernen!„
So lautete die Überschrift eines früheren Artikels der Financial Times Deutschland.
Gemeint war damit die sehr erfolgreiche Anlagestrategie des Stiftungsfonds der Eliteuniversität Yale, welche selbst in schwierigen Zeiten deutliche Gewinne verbuchen konnte – in den Krisenjahren 2001 und 2002 immerhin ein Plus von 10%!
Die Aufteilung des Stiftungsvermögens hat sich wie folgt entwickelt (Quelle: The Yale Endowment 2011):
Traditionell wird sehr stark auf Private Equity (Beteiligung an (noch) nicht börsennotierten Unternehmen) und auf reale Assets (Sachwertanlagen, wie Wälder, Rohstoffe, Immobilien, Erneuerbare Energien, …) gesetzt – da würde jeder deutsche Verbraucherschützer „die Hände über dem Kopf zusammenschlagen„.
Dem Vermögensmanager des Stiftungsvermögens sind im Laufe der Jahre sicherlich auch einige Ausrutscher, die zu Verlustgeschäften geführt haben, passiert.
Die große Stärke (sprich: Krisenfestigkeit) resultiert daher, dass das Geld auf viele Positionen verteilt ist, und börsenunabhängige Anlagen, die gerade nicht den Turbulenzen am Kapitalmarkt unterliegen, einen hohen Anteil einnehmen.
In schwierigen Zeiten wird vielen Anlegern geraten, jegliches Risiko zu meiden und stattdessen in Sparbücher und deutsche Staatsanleihen zu investieren, wo nachweislich nach Abzug von Steuern und unter Berücksichtigung von Inflation nur Verluste zu verzeichnen sind (wenn auch relativ geringe). Wobei hierbei komplett ausgeblendet wird, dass Staaten und Banken sehr wohl pleite gehen können: Der risikolose Zins wird dann sehr schnell zu einem zinslosen Risiko!
Große Vermögen, wie das Yale-Stiftungsvermögen, gehen einen anderen Weg: Risiken werden bewußt in Kauf genommen und sinnvoll miteinander verknüpft.
Wenn der Vermögensmanager von Yale Schatten möchte, er aber nur Sonnenhüte mit unterschiedlichen Löchern hat, so legt er einfach mehrere Hüte übereinander, bis der Sonnenschutz relativ dicht ist.
Wohingegen der „normale„ Anleger lieber nur den Hut mit den kleinsten Löchern aufsetzt.