Zinssenkung der EZB: Gut? Schlecht? Riskant?
Gestern senkte die EZB den Leitzins. Damit liegt er aktuell auf einem historischen Tief von nur noch 0,25%. Es wird also weiterhin „billiges Geld„ in das Finanzsystem gepumpt.
Solange weiterhin viel von dem „billigen Geld„ an den Börsen landet, dürften sich Aktionäre weiterhin über steigende Kurse freuen. Bisher zählen die Aktionäre zu den Gewinnern dieser Tief-Zins-Politik.
Sparer hingegen schauen in die Röhre: Von den mickrigen Zinsen bleibt nach Abzug von Steuern kaum etwas übrig. Unter Berücksichtigung der Inflation wird hieraus sogar ein Minusgeschäfte – der Realzins dürfte oftmals negativ sein.
Was ist der passende Ratschlag in dieser Situation? Schnell Sparkonten auflösen und wahllos in Aktien einsteigen? Sicherlich nicht!
Sollten sich die Zentralbanken irgendwann gezwungen sehen, den Leitzins wieder anzuheben, dann dürfte die Partystimmung an den Börsen schnell verfliegen. Die Aktienkurse könnten in kurzer Zeit hohe Verluste erleiden.
Sparkonten, Anleihen, Aktien, Sachwerte (bspw. Immobilien, Solarparks, …) – jede Anlageklasse hat Vorteile und Einschränkungen in Bezug auf Sicherheit, Rendite und Flexibilität.
Was tun?
Gönnen Sie sich um Ihrem Geld ein wenig Zeit und klären folgende Punkte:
1. Wie ist mein Vermögen aktuell aufgeteilt? Welche Positionen? Wie viel Geld liegt auf Sparkonten, in Anleihen, in Aktien und in Sachwerten?
2. Wie würden sich einschneidende Ereignisse (wie sehr hohe Inflationsraten, Staats- oder Bankpleiten, Börsencrashs, Währungsreformen, …) auf meine einzelnen Positionen auswirken? Welche würden untergehen, welche überleben?
3. Fühle ich mich mit meiner aktuellen Vermögensaufteilung wohl oder möchte ich in Bezug auf Sicherheit, Rendite und Flexibilität Anpassungen vornehmen?
Nur wer sich über seine aktuelle Situation im Klaren ist, kann sinnvolle Schlussfolgerungen treffen – das wäre dann schon mal ein Schritt in die richtige Richtung!