Den Letzten beißen die Hunde
Ein Déjà-vu der finanziellen Art (Link zum Artikel im „manager magazin„): Großinvestoren kaufen sich noch frühzeitig und günstig in einen Markt ein (bspw. den Markt für Luxusimmobilien in Top-Innenstadtlagen). Erste Erfolge werden realisiert (bspw. rentable Vermietung einer Luxusimmobilie). Durch den Einstieg weiterer Großinvestoren kommt der Ball ins Rollen: nun ziehen auch die Preise für Luxusimmobilien aufgrund der stärkeren Nachfrage an. „Mit Luxusimmobilien in Top-Innenstadtlagen lassen sich hohe Renditen und schnelle Verkaufsgewinne realisieren„, ist die schillernde Werbebotschaft an die kleinen Privatanleger.
Gepackt von der Aussicht auf ein sicheres und gutes Geschäft und geblendet von der einleuchtenden Werbung greifen Privatanleger beherzt zu. Es sollen sogar gut betuchte Ärzte unter den Kunden sein, welche gleich mehrere Objekte aufkaufen.
Nun warten die Privatinvestoren auf die Fortsetzung der Erfolgsstory…aber es kommt keine. Die Luxusimmobilien sind bereits so teuer, dass ein Großteil überhaupt keinen Mieter mehr an Land ziehen kann. Und Investoren, welche die Luxusimmobilien zu einem noch höheren Preis abkaufen möchten, suchen die Privatanleger vergeblich. Wer soll auch einspringen? Die Großinvestoren haben bereits ein gutes Geschäft hinter sich: den Verkauf der überteuerten Immobilien an die Privatanleger.
Die Moden ändern sich: heute ist noch die exklusive Stadtwohnung in, morgen das Haus im Grünen am Stadtrand. Privatanleger sollten auch mögliche Änderungen ins Kalkül ziehen.
Sofern eine Kapitalanlage nicht für die Ewigkeit bestimmt ist, sollte man sich von ihr trennen können, solange die Musik noch spielt. Wer nach der letzten Note noch auf der Kapitalanlage sitzt, den beißen die Hunde.