Erfolg – einfacher als gedacht

14. April 2016 - 9:28

Viele Anleger wälzen dicke Bücher über die Erfolgsstrategien der Star-Investoren: Jeder möchte gerne erfolgreich wie ein Buffett oder ein Soros sein. Oder sie hängen an den Lippen ihrer Bankberater. Oder – noch schlimmer – sie vertrauen den windigen Versprechen einiger Finanz-Gurus und setzen auf deren heisse Tipps. Jeden Tag werden die neuesten Nachrichten und Gerüchte verfolgt. Es wird der größte Aufwand betrieben, um unterm Strich mehr zu gewinnen als man an anderen Tagen verloren hat.

Die Studie eines US-amerikanischen Brokers zieht ein bemerkenswertes Fazit zum Börsenerfolg: Wer regelmäßig Aktien kauft, der muss noch nicht einmal den besten Einstiegszeitpunkt erwischen, um eine ordentliche Rendite zu erzielen. Über einen 20jährigen Horizont (von 1993 bis 2012) konnten mit dieser einfachen Strategie selbst sehr schwierige Phasen (herbe Verluste nach der Dotcom-Krise 2001/2002 und nach der Finanzkrise 2008) gemeistert werden.

Die gute Nachricht: Erfolg lässt sich durch regelmäßige Investitionen erreichen (bei einmaligen Investments lässt sich ein überragendes, oftmals aber auch ein besonders miserables Ergebnis erzielen).

Die schlechte Nachricht: Eine ganze Branche lebt davon, dass an den Anlegergeldern mit verdient wird. Anleger werden in Investments gelockt, welche hauptsächlich für die Bank ein Vorteil sind. Es wäre auch nicht das erste (und letzte) Mal, dass Bankkunden Empfehlungen erhalten („Gold abstoßen, Staatsanleihen kaufen“) und die Bank hinter den Kulissen ihre eigenen Geschäfte platziert (Staasanleihen werden teuer verkauft und Gold wird billig eingekauft). Gezielte (Des-)Information, Hochglanzbroschüren und tolle Verkaufsgeschichten dienen dazu, Investments mit hohen Margen für die Banken an die Kunden zu bringen.

Die Basis für erfolgreiche Investitionen definiere ich somit wie folgt:

  • Regelmäßige Investitionen, um das Risiko, auf Dauer nur besonders schlechte Einstiegszeitpunkte zu erwischen, auszuschalten
  • Einen Anlagehorizont von mindestens 10 Jahren (besser noch länger) einplanen, damit auch herbe Rückschläge wieder aufgeholt werden können
  • Hochglanzwerbung, tollen Verkaufsgeschichten und heissen Tipps nicht blind vertrauen – alle Informationen kritisch hinterfragen
  • Auf die Kosten achten, damit nicht ein Großteil der Rendite von Gebühren aufgezehrt wird

 

 

 

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