Es lohnt sich, darüber nachzudenken

8. Oktober 2016 - 12:03

Über den folgenden Satz des Finanz-Professors Terrance Odean von der Universität von Kalifornien, Berkeley, musste ich lange nachdenken: „Viele der Fehler, die Anleger machen, resultieren aus einem Mangel an Verständnis – dem Verständnis der angeborenen Nachteile, mit denen sie konfrontiert sind.”

Jeder Anleger, der versucht, bei seinen Aktivitäten besonders aussichtsreiche Titel und günstige Zeitpunkte für den Ein- und Ausstieg zu erwischen, tritt gegen Banken und Großanleger an, welche über viel schnellere Handelssysteme sowie ein Heer von Informanten und Analysten verfügen. David gegen Goliath. Je mehr der Anleger seine Aktivitäten steigert, in dem hoffnungslosen Unterfangen auf Dauer besser als der Markt abzuschneiden, desto mehr Transaktionskosten verursacht er. Und je stärker die Kosten steigen, umso unwahrscheinlicher wird ein langfristiger Erfolg.

Wer als Anleger diese seine angeborenen Nachteile erkennt, ist bereits auf einem guten Weg. Wer über ausreichend Zeit und über die notwendigen finanziellen Reserven verfügt, so dass eine Investition über (im Notfall) mehrere Jahrzehnte möglich ist (ohne in der Zwischenzeit auf das investierte Geld zugreifen zu müssen), der wird erfolgreich sein. Man muss den Markt nicht schlagen – es reicht, mit ihm mitzuschwimmen.

Die Berechnungen des deutschen Fondsverband BVI (Link zu den Statistiken des BVI) zeigen ein eindeutiges Bild: Internationale Aktienfonds brachten es über die letzten 10 Jahre im Schnitt auf eine Wertentwicklung von 4,0% pro Jahr. Über die letzten 20 Jahre waren es 6,1% pro Jahr, über die letzten 30 Jahre noch 5,8% pro Jahr (Stand: 31.08.2016). Trotz schwerer Finanz- und Wirtschaftskrisen und teils enormen zwischenzeitlichen Schwankungen erzielen langfristig orientierte Anleger sehr gute Ergebnisse.

Ausreichend Zeit, ausreichend Reserven…und einfach mit dem Markt mitschwimmen.

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