Bitcoin-Manie: Durchbruch oder jähes Ende?
Eins muss ich vorwegschicken: Fachmann für Bitcoins bin ich sicherlich nicht. Ich verfolge lediglich die Entwicklung und versuche, mir eine Meinung zu bilden.
Stand der Wert eines Bitcoins vor 3 Jahren (Anfang 2015) noch bei ca. 200 USD, so waren es 2 Jahre später (Anfang 2017) bereits ca. 1.000 USD – eine Verfünffachung in nur 2 Jahren. Dann ging die wilde Fahrt jedoch erst richtig los. In den nächsten Monaten schoss der Wert eines Bitcoins durch die Decke: Fast 20.000 USD musste man Ende 2017 für einen Bitcoin auf den Tresen legen. Eine Verzwanzigfachung in nicht einmal einem Jahr!
Bitcoins werden generiert („geschürft”), indem aufwändige Rechenoperationen mit Computern durchgeführt werden. Das kostet Unmengen an Strom. Und für jeden neu herzustellenden Bitcoin muss immer mehr Leistung/Strom eingesetzt werden. Die Versorger wird´s freuen, wenn ihr Strom gierig nachgefragt wird. Das Handelsblatt berichtete, dass der Strombedarf des weltweiten Bitcoin-Schürfens bald dem Gesamtverbrauch von Argentinien entsprechen dürfte. Und China soll laut Spiegel bereits über eine Einschränkung bei der Bitcoin-Herstellung nachdenken, da das energieintensive Schürfen die reguläre Stromversorgung des Landes beeinträchtigt.
Nachdem der Kurs eines Bitcoins Mitte Dezember noch bei ca. 20.000 USD lag, ist er mittlerweile deutlich auf ca. 10.000 USD gefallen – Minus 50% in vier Wochen!
Kryptowährungen wie Bitcoin haben gegenüber staatlichen Währungen gewisse Vorteile: Sie sind limitiert und Transaktionen können relativ anonym abgewickelt werden. Nur: Wer vor Jahren sein Geld in Bitcoins gesteckt hat, ist heute steinreich (wenn er den rechtzeitigen Ausstieg nicht verschläft), wer sein Vermögen vor einem Monat in Bitcoins angelegt hat, hat bisher Schiffbruch erlitten. Der Hauptteil der Kursgewinne von Bitcoins lässt sich sicherlich nicht durch eine verstärkte Nutzung und höhere Verbreitung erklären, sondern nur noch mit wilder Spekulation.
Wahrscheinlich bewährt sich hier wieder die Weisheit: Wenn das Objekt der Begierde in aller Munde ist, so lässt man selbst besser die Finger davon.