Geldvermögen der Deutschen – auf zerbrechlicher Rekordhöhe

2. Juni 2018 - 8:20

Der Bundesverband deutscher Banken liefert aktuelle Zahlen zum Anlageverhalten der Deutschen.

Demnach beläuft sich das Gesamtvermögen der Deutschen auf 5,9 Billionen Euro. Diese Rekordsumme setzt sich zusammen aus 2,2 Billionen Euro Guthaben bei Versicherungen und Pensionskassen, aus 2,1 Billionen Euro Spar-, Sicht- und Termineinlagen bei Banken, aus 1 Billion Euro Investmentfonds und Aktien und aus 0,2 Billionen Euro Bargeld (sonstige Anlagen 0,4 Billionen Euro).

Es scheint so, als fühlen sich die Deutschen eher wohl in der Rolle als Gläubiger, nicht in der Rolle als Eigentümer: Ansprüche gegenüber Banken, Versicherungen und Pensionskassen machen fast drei Viertel des Vermögens aus. Dagegen ist das tatsächliche Eigentum an Sachwerten in Form von Aktien relativ gering.

Der Wohlstand der Deutschen hängt somit hauptsächlich von den Zusagen ihrer Banken, Versicherungen und Pensionskassen ab. Paradox: Zusagen und Garantieversprechen gelten als sicher, während Eigentum in Form von Aktien unsicher wirkt. Dieses Verhalten dürfte auf den recht kurzfristigen Anlagehorizont zurückzuführen sein: Die meisten Anleger planen ihr Vermögen nur über die nächsten 3 bis 5 Jahre, und hierfür erscheinen Renditen von grob 2% (Inflationsausgleich) annehmbar zu sein.

Interessant wird ein Vergleich mit renommierten Stiftungen. Um ihre Aufgaben auch noch über die nächsten Jahrzehnte (wenn nicht gar Jahrhunderte) erfüllen zu können, setzt bspw. die Yale-Stiftung hauptsächlich auf Eigentum: Aktien, Immobilien, Ackerland, Wald. So konnte über die letzten 20 Jahre eine Rendite von durchschnittlich ca. 12% pro Jahr erzielt werden.

Wo liegt aber der entscheidende Unterschied zwischen dem deutschen Anleger und der Yale-Stiftung? Das Vermögen der Yale-Stiftung kann durchaus stark schwanken, sofern die Preise der Vermögenswerte (Aktien, Immobilien, Ackerland, Wald) gleichzeitig stark steigen bzw. fallen. Das nominale (nicht reale!) Vermögen der Deutschen hingegen bleibt relativ stabil. Nach einer Extremsituation (große Inflation, Währungsreform) besteht das Vermögen der Deutschen jedoch nur noch auf dem Papier – der reale Wert der nominalen Zusagen tendiert gegen null. Währenddessen ist die Yale-Stiftung weiterhin Eigentümerin ihrer Aktien, ihrer Immobilien, ihres Ackerlands, ihrer Wälder – vielleicht mit einem veränderten Nominalwert, aber weiterhin real vorhanden.

Privatanleger, die langfristig für sich planen und das Vermögen bestenfalls noch an die Kinder/Enkel übergeben möchten, können sich an der Yale-Stiftung ein Beispiel nehmen: Langfristig kann es sicherer und rentabler sein, Eigentümer von Sachwerten zu sein, anstatt als Gläubiger vom Überleben der Schuldner abzuhängen.

Ein erster Schritt in Richtung Eigentümer:

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