Rückblick: Chorus-Capital Stage-Encavis
Lange Zeit war Chorus ein zuverlässiger Anbieter für Solarinvestments in Deutschland und Italien. Entsprechend viele Kunden hatten über die Jahre bei Chorus investiert.
Dann hatte sich der italienische Staat entschieden, die einst garantieren Vergütungen, auf welche sich alle Anbieter und Anleger verlassen hatten, neu zu regeln. Plötzlich wurden die gut laufenden Solarparks in Italien zu Sorgenkindern im Portfolio. Eine Neubewertung hatte ergeben, dass die Anlagen auf einen Schlag nur noch ein Bruchteil wert sein sollten.
Entsprechend entsetzt und verärgert waren die betroffenen Anleger.
In dieser Situation hatte sich Chorus zu einem radikalen Schritt entschieden: Alle vormals eigenständigen Gesellschaften wurden in einer Aktiengesellschaft verschmolzen – aus den Kunden wurden Aktionäre. Auch dies hat den meisten Anlegern nicht gefallen, schließlich war man ab diesem Zeitpunkt vom Auf und Ab an den Börsen abhängig.
Über Verschmelzungen und Übernahmen wurden aus den Aktien der Chorus AG (zwischenzeitlich Aktien der Capital Stage AG) nun Aktien der Encavis AG. Von Anfang 2019 bis Februar 2020 ist der Aktienkurs der Encavis AG um ca. 100% gestiegen (von ca. 5,80 EUR auf ca. 11,60 EUR – Stand 19.02.20).
Für die Anleger der ursprünglich deutschen Solarparks (und eines Windparks) bedeutet diese Entwicklung eine erfreuliche Rendite von bis zu deutlich über 10% p.a.
Selbst Anleger der ursprünglich italienischen Solarparks, welche drastisch abgewertet wurden, dürften mittlerweile ohne Frust auf das Depot blicken: Alle Verluste wurden aufgeholt, die bisherigen Ausschüttungen und Dividendenzahlungen sorgen unterm Strich sogar für ein merkliches Plus.
Dieser Rückblick ist keine Aufforderung, die Aktie der Encavis AG zu kaufen oder verkaufen. Er soll vielmehr zeigen, dass selbst auf staatliche Garantien nicht immer Verlass ist und dass herbe Rückschläge und schwierige Zeiten durch richtige Entscheidungen gemeistert werden können. Es bedarf unter Umständen jedoch viel Zeit und Geduld.